

Als 1967 katholische Studenten und Professoren der Duquesne-Universität in Pittsburgh/USA zu einem Gebetswochenende zusammentrafen, ahnten sie nicht, was sie dort erleben sollten; sie waren beseelt davon, die Worte Jesu ernst zu nehmen, die ein Leben in Fülle verheißen. Sie beteten einmütig mit brennendem und erwartendem Herzen um eine tiefere Erkenntnis des Willens Gottes und erlebten eine neue starke Ausgießung des Heiligen Geistes.
Sie empfingen Gaben, wie sie in der Bibel im 1.Korintherbrief, Kapitel 12 und 14, beschrieben werden: Sie redeten in fremden Sprachen (Glossolalie), Kranke wurden geheilt, tiefe Erfahrungen der Liebe Gottes wurden geschenkt.
Ähnliche Erfahrungen wurden bald auch aus anderen Ländern berichtet. Weltweit entwickelte sich eine offene Bewegung der Erneuerung im Hl. Geist, die vor allem auch für die Ökumene Bedeutung gewann. Überall entstanden Gebetsgruppen, die sich auch in den Pfarreien engagierten.

Heute treffen sich in Deutschland regelmäßig Gebetsgruppen. Sie loben und danken Gott, beten ihn an, lesen in der Hl. Schrift, treten in Fürbitte für ihre Mitmenschen ein und stützen sich gegenseitig, indem sie ihre Erfahrungen mit Gott (Zeugnisse) austauschen. So wächst brüderlich/schwesterliche Gemeinschaft, die sich auch im Dienst in der Gemeinde und Gesellschaft manifestiert.
Aus den Gebetsgruppen heraus und über sie hinaus entstanden immer mehr geistliche, verbindliche Gemeinschaften. Weitere Früchte der Charismatischen Erneuerung sind erkennbar in Schulungen, Glaubensseminaren und Exerzitien. Hier finden viele Menschen Ermutigung zu einem neuen geistlichen Leben.

Dabei werden folgende gnadenhafte Grunderfahrungen gemacht:
- persönliches Angenommensein von Gott ohne eigene Leistung,
- Befreiung von Ängsten und Glaubenshindernissen,
- Sehnsucht nach Gottes Wort,
- Freiwerden im Sprechen mit Gott.
Durch die mutige Verkündigung und die Annahme des Wortes Gottes geschehen viele Bekehrungen, Heilungen, Befreiungen von Drogen und unguten Bindungen.

Folgende Wachstumsschritte werden immer wieder von Menschen bestätigt, die ihr Leben an Jesus Christus als ihren Herrn und Erlöser (z.B. in Form einer bewussten und tiefen Erneuerung von Taufe und Firmung) übergeben haben:
- tiefe Beziehung zu Gott, dem liebenden Vater, zu Jesus Christus und dem Heiligen Geist,
- Empfangen von Gnadengaben (Charismen),
- Heilung an Leib und Seele,
- Öffnen der Augen für das Verständnis der Heiligen Schrift,
- Versöhnung mit der Kirche,
- liebende Beziehung zu Christen anderer Bekenntnisse,
- Bereitschaft und Fähigkeit zum Dienst an Menschen.
Auf dem internationalen Pfingsttreffen 1975 in Rom sagte Papst Paul VI. (und später auch Papst Johannes Paul II.): "Die mehr und mehr säkularisierte Welt braucht nichts nötiger als das Zeugnis dieser geistlichen Erneuerung ... Die Charismatische Erneuerung (CE) ist eine Chance für die Kirche in der Welt!"